Die Möbeltrends des Jahres 2013 waren ab Mitte 2012 auf Messen zu besichtigen, unter anderem der wichtigen Konsumgütermesse “tendence”. Von dort und traditionell von der immo cologne kommen die wichtigsten Impulsgeber für Möbel, Accessoires, Dekos und Beleuchtung, natürlich auch für Lifestyleprodukte und Haushaltswaren. Diese Bestandteile des Interieurs sind nicht voneinander zu trennen und sollen schließlich im Heim irgendwo eine einheitliche Harmonik verströmen. Allerdings sei davor gewarnt, was die ernst zu nehmenden Trends 2013 wirklich ausmacht: Denn es wird bunt in der Möbelwelt.
Was dominiert?
Der Vintage-Look zieht sich durch alle Bereiche, zudem sind Metall und Glas wieder stark im Kommen. Das verdrängt dennoch nicht den Hang zu Naturprodukten, Holz ist gefragt wie eh und je, muss aber zwingend aus nachhaltiger Produktion, darf auch sehr gern aus heimischen Wäldern stammen. Minimalismus bleibt erhalten, hierfür gibt es einige stilvoll-schlichte Designneuheiten. Der Nutzwert von Möbeln wird groß geschrieben, nicht protzen, sondern sitzen wollen die Menschen. Ganz wichtig jedoch wird 2013 die neue Farbkultur, denn Lila ist längst nicht mehr der letzte Versuch, sondern wird mit moosgrünen – und moosechten! – Wänden kombiniert. Die wichtigsten Trends der tendence wie der immo cologne lassen sich möglicherweise wie folgt zusammenfassen:
- Möbel werden bunt
- Möbel werden handlich
- Möbel werden natürlich
- Möbel werden praktisch
Nun gut, praktisch und natürlich sollten Möbel schon immer sein, aber waren sie das auch? Steht nicht vielmehr in manch einer Wohnstube eine völlig überdimensionierte Couchgarnitur, ergänzt durch ein einschüchterndes Prachtstück von Antik-Schrank, die beide als Möbelstücke viel Platz wegnehmen, viel zu selten genutzt werden und nichts weiter bedeuten als: Seht her, das besitze ich? – Natürlich ist es so, das wissen wir alle. Nun könnten sich immer mehr Menschen genau von diesem Hang zur Fassade verabschieden, stattdessen knallige Farben und knuffige Poufs in ihre Stube bringen und damit alles ein bisschen witziger und gleichzeitig praktischer gestalten. Dabei wird auf Naturholz geachtet, das gleich um die Ecke wächst – Buche, Kiefer, Ahorn und Eiche. Teak in der Stube? – Höchstens noch ganz dezent.
Und was machen die Trendsetter?
Die Trendsetter treiben es vermutlich bald sehr bunt, wie weiter vorn schon erwähnt. Dieser Trend kommt seit einiger Zeit aus der Street-Fashion und hat nun, man glaubt es kaum, die bürgerlichen Wohnstuben erobert. Zu den schrillen Tönen, die alles und jede Kombination zulassen, kommt ein futuristisches und oft sehr minimalistisches Design. Letzteres hat etwas mit dem Wunsch nach Platz in der Stube zu tun, denn moderne Menschen bewegen sich auch daheim viel hin und her. Wer sitzt noch abendelang vor dem Fernseher, Sie etwa? Nein, es muss Auslauf in der Wohnung, es muss Raum zwischen den Möbeln sein. Diese können sich dafür bunt entfalten (was nur mit etwas Raum funktioniert) und daher dem Colour-Blocking-Style eine Präsenz verschaffen, die sich viele Bewohner sicher schon lange heimlich wünschten. Was also vor zehn Jahren noch als schreiender Kitsch, vor fünf Jahren mindestens als gewagt gegolten hätte, dürfte ab 2013 up to date sein: Farben bis zum Chaos, Stile gemischt wie auf dem türkischen Basar. Vintage passt auf einmal mit Aerodynamik zusammen, Eyecatcher peppen die Stube aus und machen dumpfem Einheitslook den Garaus. Individuell dürfen und sollen Sie ab 2013 wohnen, getrauen Sie sich nur. Wohnen macht ab sofort richtig Spaß.